Donaujugendcamp 2018

Das Donaujugendcamp fand wieder im Rahmen des Internationalen Donaufests statt. Im Mittelpunkt der Veranstaltung stand der 100. Jahrestag seit dem Ende des Ersten Weltkrieges. Die Jugendlichen erwarben im Rahmen der Workshops und Angebote Kenntnisse über den Donauraum und die europäische Entwicklung. Die Abschlusspräsentation thematisierte mit dem Bühnenstück „Der Untergang der MS Habsburg“ das Ende der Monarchie.

Die Monarchie der Habsburger hat als multinationales Staatswesen jahrhundertelang historische Wirksamkeit entfaltet. Der Ausbruch des Ersten Weltkriegs 1914 leitete ihren Kollaps ein. Einhundert Jahre nach dessen Ende begeben sich junge Erwachsene aus den Donauländern auf Spurensuche. Sie zeigen, was passiert, wenn eine Klasse ihre Privilegien, ihre Stellung an der Spitze der Gesellschaft, ihren Luxus und ihr Vermögen als gottgegebene Selbstverständlichkeit betrachtet. Diese Klasse sieht nicht, dass nach 600 Jahren Monarchie eine neue Zeit begonnen hat, vielmehr rast sie mit Glanz und Gloria dem Abgrund entgegen, symbolisiert durch den „Untergang der MS Habsburg“.

Die Auseinandersetzung über das Ende Kakaniens, wie Robert Musil die in ihren Strukturen erstarrte Doppelmonarchie nannte, ist in gewisser Weise auch eine Huldigung dieser Epoche, die gerade in ihrer Agonie noch einmal auf morbide Weise kulturell erblühte. Das Theaterstück thematisiert daher neben den Katastrophen des Weltkrieges auch die sich noch immer unbeschwert im Walzertakt drehende Welt, begleitet allerdings von den immer lauter werdenden Rufen des erstarkenden Bürgertums und der schier unüberschaubaren Zahl der Ethnien in der Monarchie, die um Mitsprache ringen