Das Donauschwäbische Zentralmuseum ist bundesweit das einzige Museum, das die Geschichte der Donauschwaben umfassend und auf wissenschaftlicher Grundlage darstellt. Das DZM bringt sich aktiv in die deutsche und die südosteuropäische Museumslandschaft ein und führt Projekte mit Partnermuseen durch. Die Sammlung, die kontinuierlich erweitert wird, dient als materieller „Geschichtsspeicher“ der donauschwäbischen Kultur und Geschichte.

Geschichte des Museums


Nach einer fünfjährigen Aufbauphase wurde das Museum am 8. Juli 2000 eröffnet. Leitgedanke bei der Ausstellungskonzeption war die Einbettung der Geschichte der Donauschwaben in den geografischen und historischen Zusammenhang des südöstlichen Europas. In einem historischen Rundgang werden in 13 Themenräumen wichtige Stationen donauschwäbischer Geschichte vorgestellt: von der Auswanderung nach Ungarn über das Zusammenleben in Dörfern und Städten bis hin zu politischen Veränderungen im 20. Jahrhundert.

Mit einer umfassenden Renovierung wurde die Ausstellung in den Jahren 2018 bis 2022 aktualisiert und modernisiert. Neu hinzugekommen ist seitdem die permanente Ausstellung „Donau. Flussgeschichten“

Seit der Eröffnung hat sich das DZM aktiv in die deutsche und die südosteuropäische Museumslandschaft eingebracht und zahlreiche Projekte mit Partnerinstitutionen durchgeführt. Das Museum hat formelle Partnerschaften mit Museen in Sathmar/Satu Mare, Arad, Temeswar/Timișoara und Reschitza/Reșiţa (alle Rumänien), Novi Sad (Serbien) und Pécs (Ungarn). In Ergänzung zu zahlreichen lokalen Heimatstuben der Donauschwaben, die meist von Heimatortsgemeinschaften betrieben werden, befasst sich das DZM mit allen donauschwäbischen Siedlungsgebieten zwischen Budapest und Belgrad.

Aufgaben


Die Stiftung hat die Aufgabe, auf der Grundlage des Paragraphen 96 des Bundesvertriebenengesetzes die kulturelle Tradition und das Kulturgut der Donauschwaben zu bewahren, indem sie Geschichte, Kultur und Landschaft umfassend dokumentiert, Kulturgut sammelt und präsentiert sowie der landes- und volkskundlichen Forschung über die donauschwäbischen Herkunftsgebiete zugänglich macht. Sie soll zugleich das Wissen über die südöstlichen Nachbarn verbreiten und vertiefen, um auf diese Weise einen Beitrag zur Verständigung in Europa zu leisten. Zu diesem Zweck betreibt die Stiftung das Museum in der Oberen Donaubastion in Ulm.

Kernstück des Museums ist eine umfangreiche Sammlung, die Alltagsgegenstände, Fotografien, Dokumente und Kunstwerke aus mehr als drei Jahrhunderten umfasst. Das Museum versteht sich als Bildungs- und Vermittlungseinrichtung, zwischen wissenschaftlichen Anspruch, dem Erfahrungsschatz der Erlebnisgeneration und den Bedürfnissen des Publikums. Es fühlt sich modernen und partizipativen Vermittlungsformen sowie den wissenschaftlichen Grundlagen der musealen Arbeit verpflichtet.

Ein Blick ins Depot

Das Museum hat inzwischen eine Sammlung von über 50.000 Exponaten, von denen nur ein kleiner Teil in den Dauerausstellungen zu sehen ist. Die Sammlung, die kontinuierlich erweitert wird, dient als materieller „Geschichtsspeicher“ der donauschwäbischen Kultur und Geschichte.

Beteiligte


Das Donauschwäbische Zentralmuseum wird gefördert von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages, dem Land Baden-Württemberg und der Stadt Ulm. Die Vertreter von Stadt, Land und Bund sind in den Stiftungsgremien vertreten. Darüber hinaus sind auch die Vorsitzenden der donauschwäbischen Landsmannschaften Mitglieder des Stiftungsrates. Dies sind die Landsmannschaften der Banater Schwaben, der Deutschen aus Ungarn, der Sathmarer Schwaben und die Landsmannschaft der Donauschwaben (aus dem ehemaligen Jugoslawien).

Stiftungsrat


Der Stiftungsrat legt die Grundsätze für die Arbeit der Stiftung fest. Er unterstützt den Vorstand bei der Erfüllung seiner Aufgaben und überwacht die Rechtmäßigkeit, Zweckmäßigkeit und Wirtschaftlichkeit der Arbeit innerhalb der Stiftung. Mitglieder des Stiftungsrates sind:

  • Julian Würtenberger, Vorsitzender (Staatssekretär a.D. im Ministerium des Inneren, für Digitalisierung und Kommunen Baden-Württemberg)
  • Ministrialrätin Ministerialrätin Dr. Susanne Olbertz, stellvertretende Vorsitzende (Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien)
  • Gunter Czisch (Oberbürgermeister der Stadt Ulm)
  • Peter-Dietmar Leber (Bundesvorsitzender der Landsmannschaft der Banater Schwaben)
  • Joschi Ament (Bundesvorsitzender der Landsmannschaft der Deutschen aus Ungarn)
  • Markus Kyas (Vertreter der Landsmannschaft der Donauschwaben)
  • Thomas Erös (Bundesvorsitzender der Landsmannschaft der Sathmarer Schwaben)
  • Prof. Dr. Reinhard Johler (Vorsitzender des wissenschaftlichen Beirates)
  • Jan Merk (Präsident des Museumsverbandes Baden-Württemberg. Kulturdezernat der Stadt München)

Vorstand


Der Vorstand verwaltet die Stiftung nach Maßgabe des Stiftungszwecks und der Satzung. Der Vorstand kann der Geschäftsführung Aufgaben zur selbständigen Erledigung übertragen. Mitglieder des Vorstandes sind:

  • Iris Mann, Vorstandsvorsitzende (Bürgermeisterin, Stadt Ulm)
  • Evangelia Hüfner (Ministerialrätin, Ministerium für Inneres, Digitalisierung und Migration Baden-Württemberg)
  • Hans Supritz (Bundesvorsitzender der Landsmannschaft der Donauschwaben)

Wissenschaftlicher Beirat


Der Beirat berät den Stiftungsrat, den Vorstand und die Geschäftsführung bei der Erstellung und Realisierung der Museumskonzeption sowie bei dem Auf- und Ausbau des Museums. Mitglieder des wissenschaftlichen Beirates sind:

  • Dr. Nina Gorgus, Historisches Museum, Frankfurt
  • Dr. Zoran Janjetović, Institut für Zeitgeschichte Serbiens, Belgrad
  • Prof. Dr. Reinhard Johler, Ludwig-Uhland-Institut für Empirische Kulturwissenschaft, Tübingen
  • Dr. Florian Kührer-Wielach, Institut für dt. Kultur und Gesch. Südosteuropas e.V. an der Ludwig-Max.-Universität, München
  • Dr. Olivia Spiridon, Institut für donauschwäbische Geschichte, Tübingen
  • Prof. Dr. Markus Tauschek, Institut für Volkskunde der Deutschen des östlichen Europa, Freiburg
  • Dr. Ágnes Tóth, Ungarische Akademie der Wissenschaften, Budapest

DZM-Jahresberichte


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