Internationales Donaufest 2024

Frieda Paris "Nachwasser"

Matinee mit Frieda Paris, Silke Knäpper (Moderation) und Bernhard Sinz (Klavier) im Donauschwäbischen Zentralmuseum

Sonntag, 7. Juli, 11 Uhr

Was ein Gedicht sein kann? Alles. Mit „Nachwasser“ stellt die gebürtige Ulmerin Frieda Paris ein berührendes Debüt vor, feinsinnig und poetisch, durchlässig, tiefschichtig, auffächernd. Hier schreibt eine Schreibende, die den Einflüsterungen ihrer Wortmütter ebenso lauscht wie denen eines Vogels, der auf ihrer Schreibschulter ein Nest gebaut hat. Der Text lässt seine Leserinnen und Leser an der Entstehung eines langen Gedichts teilhaben, nimmt sie mit an den Schneidetisch, wo alles zusammenfindet: gestrandetes Poesiegut, Tränensalz, Wörter der Kindheit – und Zettelrückseiten aus dem Nachlass der großen Wortmutter Friederike Mayröcker. Unbeirrt legt die Autorin Sätze für sich und die Lesenden auf die Kante des Tischs, hin zu einem einzigen lebenslangen Satz, in der Hoffnung, er möge – irgendwann – auf jemanden zuhalten.

„Man muß sich „Nachwasser“ vorstellen wie Chris Markers Filmessay „Sans Soleil“ – mit ruhiger Stimme vorgelesene Briefe, während die Schauplätze wechseln, von Wien nach Hokkaido, zurück in die Kindheit in Süddeutschland, vom Schnee zum Sand, und darüber die Schrift, in der Schwebe.“– Marcel Beyer

Frieda Paris, Master of Arts, geboren 1986 in Ulm. Abitur und Gesellin zur Damenschneiderin in Wald. Seit 2010 lebt sie in Wien. Dort studierte sie Theater-, Film- und Medienwissenschaften sowie Sprachkunst. Paris entwickelt Hörspiele (zuletzt „HERZBEFELLT, ein Nachrufen“) und Gedichte, immer nah am Material. Finalistin beim 28. Open Mike.

Kooperation mit dem Internationalen Donaufest Ulm/Neu-Ulm und dem Ulmer Lyriksommer

Eintritt frei